Ein umkämpftes Derby unter Flutlicht
Es war angerichtet für einen echten Fußballabend am Peterswöhrd: Viertelfinale im Totopokal, Stadtderby, Flutlicht – Fußballherz, was willst du mehr?
Vor 334 Zuschauern empfing der FSV VfB Straubing den favorisierten SV Türk Gücü Straubing. Trotz tiefem Rasen und schwierigen Platzverhältnissen entwickelte sich ein intensives, aber spielerisch eher zähes Pokalduell – geprägt von Einsatz, Leidenschaft und umstrittenen Entscheidungen.
Beide Teams rotierten in der Startelf. Der FSV VfB verzichtete auf gleich sechs Stammspieler, während Türk Gücü Torjäger Ashour Abraham und Spielmacher Tobias Richter schonte. Dennoch übernahmen die Gäste früh die Initiative und hatten insgesamt mehr Ballbesitz.
Frühes Eigentor sorgt für Schockmoment
Bereits nach zehn Minuten der erste Aufreger: Eine harmlose Flanke von Yusuf Cetin führte zu einer folgenschweren Szene.
FSV-Verteidiger Valentin Kainz wollte den Ball eigentlich klären, grätschte jedoch unglücklich – und überwand damit den eigenen Torhüter Marcel Bauer. Das 0:1 (13. Minute) war ebenso kurios wie bitter.
Doch die Heimelf reagierte: Nur wenige Minuten später musste Bauer bei einem Abschluss von Gebhard sein ganzes Können aufbieten, um einen höheren Rückstand zu verhindern.
Dann, in der 29. Minute, kam der FSV VfB zurück ins Spiel. Ein langer Ball von Bleron Dobruna erreichte Leon Jedlicka, der das Leder mustergültig mitnahm und über den herausstürmenden Türk-Gücü-Keeper Calin zum 1:1-Ausgleich lupfte – großer Jubel auf den Rängen! 🔴⚫
Abseitstor sorgt für Diskussionen
Kurz vor der Pause dann die wohl spielentscheidende Szene:
Nach einem nicht geahndeten Foul an Kainz lief das Spiel weiter, der Ball landete bei Lorik Rashica, der – aus Sicht der Gastgeber – klar im Abseits stand.
Da der Pfiff ausblieb, nutzte Rashica die Verwirrung, blieb eiskalt vor Bauer und schob zum 1:2 (35.) ein.
Empörte Proteste, Diskussionen auf dem Platz, Pfiffe von den Fans – das Tor zählte trotzdem.
Mit dem Halbzeitpfiff hatte Türk Gücü sogar noch die Chance zum 1:3, doch Almir Mesanovic traf freistehend nur den Außenpfosten.
Zweite Hälfte ohne Happy End für den FSV
Nach der Pause mühte sich der FSV VfB Straubing, den Ausgleich zu erzwingen. Spielertrainer Pavel Panafidin brachte frische Kräfte und versuchte, mit hohem Pressing Druck aufzubauen. Doch im letzten Drittel fehlte es an Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft.
Türk Gücü verteidigte clever, setzte immer wieder gefährliche Konter, ohne selbst zwingende Chancen zu kreieren. So blieb es bis zum Abpfiff beim 1:2, womit die Gäste verdient ins Halbfinale des Totopokals einzogen.
Trainerstimme
„Wir verlieren 1:2 – und trotzdem bin ich im Großen und Ganzen zufrieden mit der Leistung. Wir haben uns beide Gegentore letztlich selbst eingebrockt, aber kämpferisch war das ordentlich. Die Jungs haben alles gegeben.“
– Pavel Panafidin, Trainer FSV VfB Straubing
Fazit
Ein Derby, das alles bot: Emotionen, Kampf, kontroverse Szenen und zwei Teams, die sich nichts schenkten.
Am Ende jubelte Türk Gücü Straubing über den Einzug ins Halbfinale – doch auch der FSV VfB kann erhobenen Hauptes aus dem Pokal ausscheiden.
🔴⚫ Endstand: FSV VfB Straubing 1:2 SV Türk Gücü Straubing
⚽ Tore: 0:1 (13.) Eigentor Kainz – 1:1 (29.) Jedlicka – 1:2 (35.) Rashica
👥 Zuschauer: 334
📍 Ort: Stadion am Peterswöhrd, Straubing